Oft möchte man im Leben Mäuschen sein. Geht ja nun mal leider nicht. Als sich Konzertveranstalter Marek Lieberberg mit dem neuen Eigner des Nürburgrings, dem Autozulieferer Capricorn, über eine Fortsetzung des Traditionsfestivals unterhielt, hätte ich sehr gerne mit am Tisch gesessen. Gemeinsam mit dem Erfinder der Veranstaltung, sowie mit einem Unternehmen, das sich dieses Ereignis hätte auf seine Habenseite schreiben können.
Dass sich die beiden Parteien nicht einigen konnten, muss an einer krassen Fehleinschätzung Capricorns gelegen haben. Denn welches auf Gewinn ausgerichtete Unternehmen gibt schon ein etabliertes Festival, also ein auf dem Markt bestens positioniertes Produkt, einfach so aus der Hand? Und ein solches muss es ja sein. Das Ganze wird dadurch noch pikanter, weil Marek Lieberberg nun doch die alleinigen Namensrechte hält. Der Plan von Capricorn ist also nicht aufgegangen. Denn dass Lieberberg an der Veranstaltung festhält, zeigt doch, wie wirtschaftlich erfolgreich es sein muss.
Je mehr ich mir das vor Augen führe, desto mehr wird mir beim Blick in die Zukunft Angst und Bange. Wenn der Abgang von Rock am Ring ein Vorgeschmack ist, was der Nürburgring von Capricorn zu erwarten hat, na dann Guten Appetit!
Es fällt mir schwer, im kommenden Jahr nach Mönchengladbach oder Mendig zu pilgern. Denn mit dem Ring hat dieses Festival nun überhaupt nichts mehr zu tun. Es verkümmert leider zu einer beliebigen weil örtlich austauschbaren Konzertveranstaltung. Schade!